- Victoriafälle – der Donnernde Rauch
Wie selbstverständlich und elegant bahnt sich der Sambesi seinen Weg durch Sambia, das nach ihm benannt wurde. Zu Recht, schließlich durchfließt er bei einer Gesamtlänge von 2770 Kilometern Sambia auf 1550 km Länge. Der Strom ist Lebensraum für Elefanten, Affen, Giraffen, Antilopen, Riesenechsen und die schweren Flusspferde, deren massige Körper im Wasser auf und abtauchen. Sie alle brauchen keinen Pass, um die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe zu überschreiten, die sich den Fluss mehr oder weniger teilen.
Als leuchtend roter Feuerball versinkt die Sonne im Sambesi und taucht ihn wie auch die Pflanzen- und Tierwelt in ein einzigartiges goldenes Licht. Sonne in Afrika ist für Europäer ein besonderes Erlebnis.
Durch die geringe Luftfeuchtigkeit wirkt sie umso klarer und grenzt sich präzise vom Himmel ab. Für die Augen nahezu unsichtbar wirbeln kleine rote Staubpartikel aus der Kalahari-Wüste in der Atmosphäre; sie verstärken sogar noch die Intensität des Rot beim Sonnenuntergang.
Der Sambesi entspringt im äußersten Nordwesten Sambias, schlägt einen Bogen nach Angola, kehrt nach Sambia zurück und verwandelt sich im Süden Sambia zu einem 100 Meter hohen gigantischen Wasserfall. Der englische Missionar und Forscher David Livingstone entdeckte die »Vic Falls« 1855 für die westliche Welt und benannte sie nach der damaligen Königin Victoria. In der Sprache der Einheimischen heißen die gigantischen Wasserfälle »Mosi-o-Tunya« – Donnernder Rauch.
Und es stimmt: Schon von Weitem sieht man zwischen Bäumen und Steppe hindurch den feuchten Dampf der Wasserfälle wie Rauchschwaden himmelwärts ziehen. Mit lautem Getöse stürzen die Wassermassen des Sambesi nahezu senkrecht eine breite Felswand hinunter und prallen auf felsigen Grund. Einmalig! Nicht umsonst schützt die UNESCO die Vic Falls seit 1989 als Weltnaturerbe. Eine Stahlbrücke, die den Abgrund zwischen Sambia und Simbabwe verbindet, wurde 1904 gebaut, eine unglaubliche Leistung der damaligen Ingenieure und Bauarbeiter.
An den Victoriafällen treffen Simbabwe, Sambia, Botswana und Namibia aufeinander. Von Namibia aus gibt es nur eine schmale Landspitze, die den Zugang ermöglicht. Nach den Fällen wird der Fluss des Donnernden Rauchs wieder elegant. Durch tiefe Schluchten schlängelt sich der Sambesi bis zum Karibasee und wird dort erneut abgebremst. Unterhalb des Karibastaudamms geht es für ihn dann weiter durch Simbabwe und Mosambik weiter, bis er in den Indischen Ozean mündet und still und leise verschwindet. Das Ende des Donners.
(Text/Fotos: Cynthia Thumm, Besigheim)
- Israel - gelobt, das Land
Schon die Anreise nach Israel war ungewöhnlich. Die Begegnungen mit den Reiseleitern würden es erst recht sein. Sie diregierten unseren Bus stets so, dass wir an eher unsicheren Stellen gar nicht erst vorbeikamen. Eigentlich wusste ich nur wenig über das Heilige Land. Doch ich hatte einen »wichtigen Auftrag«: Unsere beiden kleinen Kinder wollten wissen, ob es in Bethlehem Tannenbäume gibt. War dort nicht immer Weihnachten?
- Was ist eigentlich Siavonga?
Siavonga ist ein winziger Fleck auf der Landkarte Sambias – nicht mehr als ein paar Hütten im Grenzgebiet zu Simbabwe, wo Militärs den innerafrikanischen LKW Transit kontrollieren. In diesem ansonsten kaum beachteten Gebiet, im Buschland ließen Pastor Helmut Reutter und seiner Frau Esther eine Schule für Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahren errichten.