Ausgewählte Globalcouts
Lesen Sie Porträts ausgewählter Globalscouts. Sie sind begeistert von anderen Ländern und bereit, Reisende während ihres Aufenthaltes im eigenen Land zu begleiten. Oder als Deutsche im Ausland Besuchern eine Orientierung zu geben. Zum Beispiel als Pate oder Patin von neuen Studenten in einer fremden Stadt.
- So zu sagen - Spotlight
Jahrelang haben meine Frau und ich vergeblich versucht, unseren Kindern Fremdsprachen mit Büchern, Kassetten und Programmen aus unserem Archiv zu vermitteln, die wir für das Beste vom Besten für Selbstlerner hielten. Für unsere beiden war das alles altes Zeugs: »So lernt man heute nicht mehr!«
Die Wörterbücher unserer Kinder sehen auch nach Monaten noch immer nagelneu aus, dafür melden sie Bedarf für die nächste neue Tastatur für ihren PC an. Wir Eltern konnten froh sein, dass unsere Kinder zumindest Deutsch einigermaßen von uns gelernt haben – auf die Jahrtausende alte Weise. Was Fremdsprachen angeht, fällt der Apfel wohl dagegen sehr weit vom Stamm. Irgendwann vermisste ich dann »mein« Business Spotlight und unsere Tochter gleichzeitig. Sie hatte die Klotür abgesperrt und sich in der Zeitschrift so sehr festgelesen, dass sie sogar das Klingeln ihres Handys überhörte. Eine Sensation! Unserem Sohn ging es kurz darauf genau so.
Unterhaltsam und erfolgreich
Der Spotlight-Verlag ist als Verlag so etwas wie ein Globalscout. Die Autoren der Sprachenmagazine von Spotlight liefern unterhaltsame Reportagen mit vielen Hintergrundinformationen. Sie sind weltweit unterwegs und schreiben in ihrer jeweiligen Muttersprache. Der beeindruckende Rest wäre mit »didaktisches Beiwerk« unterbewertet: Mit deutschen Vokabelangaben und nützlichen Sprachtipps macht er bei den Spotlight-Zeitschriften den entscheidenden Unterschied zu einem normalen Reportagemagazin aus. Der Verlag ist seit fast 30 Jahren erfolgreich damit.
Adesso
Spotlight
Ecos
Spot on
Business Spotlight
Écoute
Deutsch perfekt
Spotlight startete im September 1981 mit Spotlight (Englisch), 1984 folgte Écoute (Französisch), 1991 ECOS de España y Latinoamérica (Spanisch), 1984 ADESSO (Italienisch), 1999 das Jugendmagazin Spot on in easy English, 2001 das zweimonatliche Business Spotlight. Auch ein Magazin für Deutsch als Fremdsprache gibt es seit 2005: Deutsch perfekt.
Auf Weltreise mit Zeitschriften, Audio und Video
Mit dieser Palette präsentiert sich der Spotlight Verlag (Sitz: Martinsried bei München) in seiner Eigenwerbung als Europas Marktführer für Sprachenmagazine. Spotlight gehört zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und beschäftigt rund 90 Mitarbeiter aus 17 Nationen, die sich für ihre Leser um gute Unterhaltung und aktuelle Informationen aus verschiedenen Sprachräumen kümmern. Wer Spotlight liest, wird sprachlich besser. Das fanden nicht nur unsere Tochter und unser Sohn, sondern auch die Vergabestellen des Comenius-EduMedia-Siegels, der Best Language Learning Solution, des Journalistenpreises im Wettbewerb Destino Madrid, die Stiftung Lesen und andere. 2007 wurde Business Spotlight zur "Fachzeitschrift des Jahres" für den beruflichen Erfolg gewählt.
Irgendwann war das Business Spotlight ausgelesen. Unsere Tochter war trotzdem nicht ansprechbar, sondern verschwand mit Kopfhörer auf hinter ihrem Laptop. Das war just in dem Moment, als ich die Suche nach »meiner« Audio CD zum Februar Spotlight schon aufgegeben hatte. Widerstrebend gab sie sie mir zurück. Der Rest war internet. Auch dort entdeckte sie Spotlight und dalango.de und lernt Englisch, während sie sich von Emma per Vido und mit Untertiteln durch Oxford führen lässt. Oder Touristen auf ein Polizeirevier in London begleitet, die ihren entführten Hund zu Protokoll geben. »So lernt man heute!«, sagte unsere Tochter.
Getestet: www.dalango.de
dalango ist ein interaktives Portal des Spotlight-Verlags zum Sprachen lernen im Internet. Mit Videos, Textübungen und Vokabeltrainern für die Sprachen Englisch und Spanisch wird es, so unsere Autorin, nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene erreichen.
Mir gefällt, dass man bei den Videos Vokabeln direkt anklicken kann, die Übersetzung bekommt und gleichzeitig eine Vokabelliste erhält, mit der man dann lernen kann. So muss man nicht jede Vokabel einzeln herausschreiben und vergisst dabei möglicherweise eine. Hilfreich ist auch das Ein- und Ausblenden von Text oder Video, damit kann man super festlegen, auf was man sich jeweils konzentrieren möchte.
Auch die Aufgaben im Anschluss an die Lektionen sind gut, zumal man den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen kann und sich nicht durch möglicherweise zu einfache Fragen durchklicken muss. Klasse finde ich auch, dass die verschiedenen Akzente berücksichtigt werden. Also British English/American English und spanischer Akzent/südamerikanischer Akzent.
Das Programm ist auf jeden Fall nicht nur für Jugendliche, auch Erwachsene werden damit vorankommen und lernen gleichzeitig noch die Geschichte der jeweiligen Städte. Ich frage mich allerdings, ob die Verkäuferinnen wirklich so unfreundlich sind und so extrem Kaugummi kauen müssen. Lieber mochte ich das Business-English-Programm mit alltäglichen Situationen aus dem Büro und die Bewerbungsgespräche mit Tipps, worauf man bei einem Interview achten sollte. Solche Situationen habe ich bei meinen berufsorientierten Praktika bereits erlebt.
Text: Zareena Kensok, Denía (Spanien)
- Auswandern - weil's Spaß macht
Arthur Vollmer (li.) wurde 1930 in Karlsruhe geboren und arbeitete nach seinem Studium als Sachverständiger und Sicherheitsingenieur mit eigenem Büro. Im Bild mit dem Kanada-Autoren Ole Helmhausen.
Als er auch unter Wasser technische Überprüfungen vornahm, war die Idee des »Marlin«-Tauchservices in Karlsruhe geboren: »Wenn etwas als Hobby Spaß macht, kann man damit auch Geld verdienen.« Inzwischen träumt er davon, ein Museum für ein Modell des deutschen Dorfes auf Cape Breton aus dem 18. Jahrhundert zu bauen. Noch lagert das Modell der alten Siedlung in 30 Kisten in Augsburg.
Arthur, ein wirkliches Allround-Talent, entwarf und baute nicht nur die Blockhütten seines Ressorts in Nova Scotia, sondern entwickelte sein ganzes Leben lang immer wieder neue Ideen. Tauchen, Fotografie, Sammlungen von Orden, Stockabzeichen, Teilen von Schiffen wie der untergegangenen Arrow bei West Arichat, Rokoko-Zimmer der Großeltern, auf dessen Sofa schon Kaiser und Könige gesessen haben ... Aus all dem lässt sich für Arthur etwas machen.
Arthur war 58, als er gemeinsam mit seiner Frau Maria nach Kanada auswanderte und ein ganz neues Leben begann, getreu dem Familienmotto: »Weil es Spaß machen wird.« Jetzt, mit 75, geht er es ein wenig langsamer an. »Mit einem neuen Knie kann man weder schnell rennen noch besonders gut auf Bäume klettern.« Seine Erinnerungen schreibt er gerade für ein Buch nieder. Arthur erzählt darin keine Geschichten, »Stories« sind’s, und meistens mit witzigem Schluss. Von Vätern und Vorvätern, vom Krieg, von sich selbst und Maria, den Kindern, der Zeit in Karlsruhe, die ihm kürzlich die Gratulation des OBs zum Geburtstag einbrachte. Das Studium dort und in Würzburg. Unternehmensgründung als Sicherheitsingenieur.
Arthur blickte auf ein arbeitsreiches Berufsleben zurück, das ihm häufig weder Zeit zum Essen noch zum Schlafen ließ. Dann - mit Ende 50 - entschied er sich für den Ausstieg nach Kanada und Nova Scotia. Weil es dichter an Deutschland liegt als jede andere Provinz Kanadas mit Ausnahme von Neufundland.
Arthur Vollmer verstarb im Jahr 2012. Er wurde 82 Jahre alt.
(Text / Foto: Peter Kensok, Stuttgart)