- Azoren-Hoch gegen Stimmungstief
Experten halten die Azoren für eines der weltweit schönsten Inselparadiese. Während über ihnen die Wettersysteme kreiselnd Fahrt aufnehmen, entschleunigen die Besucher auf den vulkanischen Inseln – dank des milden Klimas sogar ganzjährig.
Da sonnenreiche Perioden trotzdem die Ausnahme sind, blieben die Azoren vor den großen Touristenanstürmen bislang verschont, und das trotz der Nähe von knappen viereinhalb Flugstunden zu Deutschland.
Die atemberaubende Landschaft mit ihrer ursprünglichen Fauna und Flora laden lassen einen den Alltag schnell vergessen. Der Golfstrom bewirkt ein subtropisches Klima. Da sonnenreiche Perioden trotzdem die Ausnahme sind, blieben die Azoren vor den großen Touristenanstürmen bislang verschont, und das trotz der Nähe von knappen viereinhalb Flugstunden zu Deutschland.
Die Lava unter den Inseln brodelt nach wie vor, heiße Thermalquellen, blubbernde Schlammsprudel oder Dampf umwaberte Schwefelquellen fordern Respekt. Viele der Vulkankrater dagegen sind mit Regenwasser gefüllt und laden zu Kanuausflügen oder zum gemütlichen Baden ein. Abenteuerlicher ist dagegen das Brandungsschwimmen in den natürlichen Meeres-Schwimmbecken aus erkalteter Lava. Die Hitze unter der Oberfläche ermöglicht kulinarische Highlights. In Erdlöchern mit Termperaturen bis zu 90°C lassen die Menschen den Cozido, den klassischen Eintopf stundenlang perfekt vor sich hingaren.
Von den zahlreichen Quellen bei Furnas auf der Hauptinsel São Miguel wird 23 Quellen sogar Heilwirkung zuerkannt. Ihr schwefliger Geruch bestätigt ihren therapeutischen Nutzen. Märchenhafte Farnbäume, Kamelien und Azaleen prägen den jahrhundertealten Anlage des Parks von Furnas.
Angra do Heroísmo, die älteste Stadt der Azoren mit Stadtrecht seit 1534. | Ponta Delgada, Hauptstadt der Azoren auf der Insel São Miguel. |
Wo die Vulkane sich entgültig beruhigt haben, erlauben sie eine Reise ins Innere der Erde. Besonders eindrucksvoll sind die Stollen, Gänge und erloschenen Krater am Vulkanschlot in Furna da Enxofre auf der Insel Graciosa. Aber die Azoren stehen nicht nur für Natur, sondern auch für ihre kulturelle Eigenständigkeit: Mitten im Atlantik markieren sie das Ende der Alten Welt.
(Text / Bilder: Straub & Linardatos/Berge & Meer, Redaktion Peter Kensok)