- Auf den Spuren der Ureinwohner
Das Wissen, die Erfahrungen und die Traditionen der Ureinwohner haben auch die Geschichte und die Kultur Neuenglands geprägt und bereichert. Über den US-Bundesstaat verteilt erinnern zahlreiche Museen an das Brauchtum und die Lebensweise der indianischen Bevölkerung und halten sie dadurch lebendig.
Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner auf der Plimoth Plantation.
Im Nordosten der USA lebten schon vor vielen Jahrtausenden die ersten Bewohner ein Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, bauten Bohnen, Mais, Kürbis und Wildreis an, fingen Lachs, Forellen und Kabeljau und fuhren in ihren leichten Kanus aus Birkenrinde aufs offene Meer hinaus.
Das Wissen, die Erfahrungen und die Traditionen der Ureinwohner haben auch die Geschichte und die Kultur Neuenglands geprägt und bereichert. Im Nordosten der USA lebten schon vor vielen Jahrtausenden die ersten Bewohner ein Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, bauten Bohnen, Mais, Kürbis und Wildreis an, fingen Lachs, Forellen und Kabeljau und fuhren in ihren leichten Kanus aus Birkenrinde aufs offene Meer hinaus.
Die ersten Begegnungen mit Europäern vor rund 400 Jahren führten zu weit reichenden Veränderungen für alle Beteiligten. Glücklicherweise konnten die Stämme jedoch ihre Identität weitestgehend erhalten und so haben Reisende in Neuengland auch heute noch die Möglichkeit, sich intensiv mit der Kultur der Indianer zu beschäftigen, über deren Namen und Spuren man allerorten stolpert. Anders als in vielen Regionen Nordamerikas lebt hier nur ein relativ kleiner Teil in Reservaten, wie bei den Penobscot in Maine, die auch Besucher willkommen heißen. Die meisten »Native People« in den sechs Bundesstaaten Neuenglands sind gut in die Gemeinden integriert und eine Vielzahl von Einrichtungen und Initiativen bemüht sich, das Erbe ihrer Vorfahren zu bewahren.
In Vermont siedelten sich vor rund 13.000 Jahren die Paläoindianer an, deren Nachfahren als Abenaki bekannt sind. Das Vermont History Museum in Montpelier beleuchtet die Geschichte des Bundesstaates und widmet sich entsprechend ausführlich dem Leben der Ureinwohner in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die interaktive Multimedia-Ausstellung »Freedom and Unity« gibt Besuchern Gelegenheit, den Nachbau eines Abenaki Wigwams in Originalgröße zu betreten und thematisiert die Wechselwirkungen der Begegnungen mit den weißen Siedlern aus Europa.
Das Mashantucket Pequot Museum in der Nähe von Mystic, Connecticut lässt nicht nur die 20.000-jährige Geschichte und Kultur der Pequot eindrucksvoll wieder aufleben, sondern befasst sich auch mit anderen nordamerikanischen Stämmen. Im weltweit größten Museum zu diesem Thema kann man unter anderem ein rekonstruiertes Dorf besichtigen.
Jedes Jahr im August laden die Stammesmitglieder Einheimische und Touristen zum Schemitzun PowWow ein, wo die traditionelle Lebensweise voller Stolz präsentiert und zelebriert wird. Zusammen mit ihren Familien und Freunden anderer Stämme führen sie traditionelle Tänze vor, stellen Schmuck aus Muscheln, Perlenstickereien und Fischernetze her, machen mit Steinen Feuer, um darüber zu kochen und erzählen Geschichten ihrer Ahnen.
Traditionelle Kleidung der Wampanoag.
Die Wampanoag Homesite im Freilichtmuseum Plimoth Plantation liegt an den Ufern des Eel River in Massachusetts. Hier können Besucher die traditionellen Häuser der Wampanoag besichtigen und dabei zusehen, wie dieser Stamm im 17. Jahrhundert mit Ackerbau, Jagd, Fischfang und der Herstellung von Matten und Körben aus Schilf seinen Lebensunterhalt verdiente. Die hier arbeitenden Ureinwohner sind historisch korrekt gekleidet, sprechen über die Geschichte und Kultur der Wampanoag und kennen sich sehr gut aus in den Traditionen der Menschen, die seit ewigen Zeiten in dieser Region gelebt haben.
Das Mount Kearsarge Indian Museum in Warner, New Hampshire thematisiert ebenfalls die bereits seit 20.000 Jahren existierende Kultur der amerikanischen Ureinwohner und ihren Umgang mit der Natur. Zu diesem Zweck präsentieren Wechselausstellungen typische Gebrauchsgegenstände, Textilien, Bekleidung, Keramikwaren, Kanus und andere Exponate. Ein besonderes Highlight des Museums ist der Medicine Woods Nature Trail, ein Lehrpfad, der durch einen Garten mit über 100 Heilpflanzen führt.
Zu den vier Stämmen Maines gehören die Maliseet, Micmac, Penobscot und Passamaquoddy, die zusammen als Wabanaki bekannt sind. Jede Gemeinschaft verfügt über eine eigene Stammesregierung, Gemeinschaftsschulen, ein Kulturhaus und jede verwaltet ihr jeweiliges Land und die natürlichen Ressourcen selbst. Das Abbe Museum in Bar Harbor präsentiert ihre individuelle Geschichte und ihre vielfältigen Kulturen durch Wechselausstellungen, Veranstaltungen und Lehrwerkstätten für Kinder und Erwachsene.
Lange bevor Rhode Island als solches existierte, bewohnte schon der Stamm der Narragansett diese Küstenregion. Das Tomaquag Museum in Exeter widmet sich insbesondere der Geschichte dieses seefahrenden Volkes, versucht zudem aber auch ein größeres Verständnis für alle Ureinwohner Neuenglands zu erzielen. Das Museum beherbergt eine einzigartige Sammlung mit über 20.000 Exponaten, dazu gehören historische Artefakte, Bilder und andere Kunstwerke. Außerdem werden Vorträge, kulturelle Darbietungen und Workshops zu Perlenarbeiten, Keramik, Malerei und ganzheitlicher Heilung durch Kräuter angeboten, um die Denkweise der Narragansett zu veranschaulichen.
Bilder: Plimoth Plantation; Text: Discover New England, Köln.