- Bergmännisch aufgetischt in Bad Schlema
Stalinpaket, Tabaksbeutel, Fußlappen - Begriffe, die normal nicht mit kulinarischen Spezialitäten in Verbindung stehen - dennoch auf der Speisekarte der Traditionsgaststätte „Zum Füllort" in Bad Schlema (Erzgebirge) sind sie zu finden. In einem originalgetreu ausgebauten Bergbaustollen erleben die Gäste hier eine besondere Form der Erlebnisgastronomie.
Zahlreiche Leihgaben ehemaliger Bergleute der Region gestalten die Räume wie ein Museum. Die Bereiche haben Namen wie „Bergmannshoffnung", „Steigerstube" oder „Bruchschuppen". Diese Gaststätte befindet sich im Kulturhaus „Aktivist", das als Kultur- und Freizeitzentrum der Wismut-Bergleute in den Jahren 1952 bis 1954 erbaut wurde.
Neben der Gaststätte „Zum Füllort" beherbergt das Haus zwei Säle und das Museum „Uranbergbau". Wer bei der Bergmannskost im „Füllort" auf den Geschmack gekommen ist, kann hier noch viel mehr Wissenswertes über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in ehemaligen Uranbergbauregionen erfahren. Damit verknüpft erhält der Gast auch einen Einblick in die bewegte Vergangenheit des Radonheilbades Bad Schlema.
Einst als Radiumbad weltbekannt, fiel das Kurgebiet dem Bergbau zum Opfer, bis schließlich ab 1992 der Wiederaufbau des Kurortes erfolgte. Heute begrüßt Bad Schlema seine Gäste als junges, attraktives Heilbad. Nichts erinnert mehr an die Bergbauvergangenheit. Nur das Kulturhaus „Aktivist" demonstriert auf interessante Art, wie es einmal war. Und wer nun wissen möchte, was sich hinter einem „Fußlappen" verbirgt - es ist ein Kasslerkamm im Kloßteig gebacken, serviert auf Specksauerkraut und Biertunke. Die Geheimnisse hinter den Gerichten „Stalinpaket" und „Tabaksbeutel" werden aber erst bei einem Besuch der Gaststätte gelüftet.
Text: Katja Morgenstern, Kurgesellschaft Schlema
- Maramba - kein Streichelzoo
In der Maramba Lodge an einem Seitenarm des Sambesi erleben wir Afrika hautnah, nämlich im Safari-Camp. Schilder wie „Beware Hippos“ und „Beware Crocodiles" warnen uns davor, Distanz zu Flusspferden und Krokodilen zu halten. Ein Safari-Camp ist schließlich kein Streichelzoo.
Maramba ist ein (noch) geheimer Tipp für einzelne Reisende aus aller Welt. Doch wie immer könnten sie Vorboten eines drängenderen Tourismus werden, denn Europäer, Amerikaner und Australier wissen um die Schönheit dieses Fleckchens im südlichen Afrika. Die Holländer, die mit an unserem Tisch in der Lodge frühstücken, sind seit drei Wochen mit dem Jeep unterwegs durch Südafrika, Namibia, Botswana, Sambia und Malawi und haben Maramba auf ihrer Reise "mitgenommen".
Bild und Text: Cynthia Thumm, Besigheim