/ - Auf nach Compostela zum »Botafumero«!
Von Lissabon, Fatima und Porto nach Santiago de Compostela. Der »Caminho«, wie der Jakobsweg in Portugal heißt, ist einer der bekanntesten Pilgerrouten mit Streckenabschnitten in ganz Europa. Susi Bayer pilgerte ihn zu Fuß von Portugal aus in den spanischen Norden, wo er dann Camino heißt. Ihr Ziel wird, rechtzeitig zum Gottesdienstin der Kathedrale von Santiago zu sein und das Schwingen des legänderen Rauchkessels, Botafumero, zu erleben. Und sie wird herausfinden, was ihr in ihrem Leben wirklich wichtig ist.
Lissabon – Fatima – Porto
Mein »Caminho« beginnt am 22. Mai 2015 in Lissabon und wird knapp zwei Wochen dauern. Nach zwei Tagen in der Hauptstadt Portugals fahre ich mit dem »Rede Expresso« nach Fatima. Fernbusse sind in Portugal scheinbar ein gängigeres Fortbewegungsmittel als in Deutschland. Das Gelände von Fatima ist imposant, groß und modern. Die alte Basilika ist an diesem Tag leider geschlossen. Nur die Marienstatue hat man in einen Freiluftgebetsraum geholt. Somit kann ich sie anschauen.
Bevor die Touristen in Massen einfallen, fahre ich weiter nach Porto. An der Busstation lerne ich ein österreichisches Paar kennen, das den Caminho auch schon gepilgert ist, jetzt aber »normal« Urlaub machen will. Wir unterhalten uns, und sie geben mir großzügig ihre Telefonnummer, falls ich einmal Unterstützung per Auto brauchen sollte.
Im Hotel beziehe ich mein Bett und fahre dann trotz der unglaublichen Hitze an den eigentlichen Startpunkt meiner Pilgerreise. Die Reiseführer empfehlen, die erste Etappe nicht auf dem Caminho central mit all den Industrieanlagen entlang des Wegs sondern »da Costa«, also entlang der Küste zu laufen. Ich fahre mit der Metro und laufe erst am Atlantik, dann am Fluss zurück in die Altstadt – circa 15 Kilometer. Ich gönne mir die ersten portugiesischen Kilometer und die ersten portugiesischen Sardinen. – Köstlich!
Porto
Malerisch: die alte Hafenstadt Porto.
Heute pilgere ich zur Kathedrale, um mir den Stempel, den »carimbo« für den Vortag zu holen. Unterwegs nehme ich noch zwei weitere Pilger mit. Heute soll ein entspannter Tag sein, denn die Kräfte werde ich für den Weg noch brauchen.
Dennoch erkunde ich die Stadt und nehme mir am Hafen ausgiebig Zeit. Unter der Brücke Luis II zu sitzen ist einfach toll, doch will ich nun auch »oben drauf«. Der Ausblick ist wunderschön, und der Park auf der anderen Seite der Brücke lädt zum Entspannen ein.
Am Nachmittag sitze ich in der Küche meiner Herberge und lese. Zwei Kanadier unterbrechen mich, die auch von Porto nach Compostela aufbrechen werden. Vielleicht treffen wir uns morgen wieder. Dann habe ich noch eine Begegnung mit einer Studentin aus Leipzig. Sie stellt mir zunächst die Frage nach dem Grund meiner Pilgerreise, und setzt dann fort, wer denn dieser Jakobus eigentlich war. Das über den Heiligen Jakob konnte ich nachlesen, doch die erste Frage wird mich die nächsten Tage weiter beschäftigen. Selbst meine Haltung zur Kirche und zur Religion überhaupt wird im Lauf der Pilgerreise ein Thema werden.
1. Etappe: Porto – Vila do Conde, etwa 22 Kilometer
Schon vor den ersten Kilometern lerne ich ein anderes Thema der Pilger kennen, das mich bis zum Ziel immer wieder begleiten wird: Frühstück gibt es weder in Portugal noch in Spanien vor 8 Uhr, aber jeder ernst zu nehmende Pilger steht gegen 6 Uhr auf!
Heute habe ich Glück. Im Hostel hat ein neuer Mitarbeiter angefangen, der mit einem großen Zeitpuffer das Frühstück vorbereitet und mich schon zur frühen Stunde herein lässt. Danach nehme ich wie geplant die Metro bis »Mercado« und steige in den Caminho da Costa ein.
Entgegen der Aussage in meinem Reiseführer ist der Weg auch hier bereits mit den gelben Pfeilen markiert, die mich ab jetzt begleiten werden. Es geht fast die komplette Strecke über einen Holzsteg am Strand, bei Sonnenschein und erfrischendem Wind. Natürlich muss eine Erfrischung im Atlantik sein. Kurz vor 14 Uhr erreiche ich meine vorgebuchte Unterkunft – Hotel Bellamar. Das Vierbettzimmer teile ich mit einem französischen Hardcore-Pilger, der Mitte 60 sein dürfte. Als Belohnung für die erste geschaffte Etappe gibt es einen Milchkaffee und ein Puddingteilchen.
Den Nachmittag verbringe ich am Fluss, im Park und schlendere durch den Ort. Ich erhalte wieder einen Stempel in der Kirche von Vila do Conde. Am Abend lerne ich das »Pilgermenü« kennen. Die Pilger gehen recht früh schlafen. Gegen 21 Uhr schläft auch der fremde Pilger, mit dem ich das Zimmer teile. Ganz geheuer ist mir das nicht.
2. Etappe: Vila do Conde – Barcelinhos circa 30
Der Hahn von Barcelos. Pilger stehen mit den Hühnern auf.
Am Meer entlang: Caminho da Costa. Die Reise nach Innen kann schön sein.
Ich breche frühmorgens auf. Zuerst geht es auf den Zubringer zwischen dem Caminho da Costa und dem Caminho central. Erst ist die Orientierung schwierig, doch dann sind die Pfeile wieder da.
Viel geht es durch Städte, Dörfer und Industriegebiete. Gegen halb neun verspeise ich mein Frühstückspaket. Die nächste Pause ist um 11 Uhr und gegen 12:30 Uhr plündere ich mein Mittagspicknick. Was ich esse, muss ich schließlich nicht mehr tragen.
Die Strecke gewinnt immer mehr an Charme, doch die letzten Kilometer sind hart. Es wird immer heißer und es weht kein Lüftchen. Es sollen um die 36 Grad gewesen sein. Gegen halb vier erreiche ich die Herberge da Montanha – eine super schicke neue Herberge (5 Euro). Es sind bereits sieben Betten belegt, doch es sind auch noch genügend frei, denn der Raum hat mindestens 20 Betten.
Heute lerne ich Pilgerinnen kennen, die mich bis Santiago begleiten werden. Gemeinsam schlendern wir später über die Brücke nach Barcelos und machen Fotoshooting mit dem berühmten Hahn, holen uns den Stempel in unsere Credencial und gönnen uns ein Eis. Später im Hostel beschließen wir fast geschlossen das Pilgermenü über der Feuerwache zu testen – für 5 Euro Wein, Suppe, Bacalau. Interessante Gespräche über Gott, Engel, Medien und Channeling folgen.
3. Etappe: Barcelinhos – Ponte de Lima circa 35 Kilometer
Punkt 6 Uhr ist die Nacht zu Ende, und alle Pilger ziehen wieder los. Heute ist der Weg toll: viel Natur, Weinreben, herrliche Ausblicke. Ein Traum! - und ein angenehmer Wind. Nach circa 30 Kilometern sinkt die Motivation, doch dann treffe ich eine Bekannte. Wir essen gemeinsam ein Eis und muntern uns gegenseitig auf. Kurz vor dem heutigen Ziel halten wir unsere Füße in einen kühlen Fluss und gehen den Rest des Weges - mit FlipFlops. Es ist lustig, so in der Herberge anzukommen. Was mögen nur die anderen, »harten« Wanderer denken?
Heuten zahlen wir 8 Euro, denn wir haben eine Jugendherberge angesteuert. Dafür haben wir ein Vierbettzimmer für uns, und das Frühstück ist mit dabei. Nach dem Duschen und kurzem Entspannen huschen wir in die Stadt. Wir kaufen Wasser und essen unser nächstes Pilgermenü. Der Wein trägt sicher dazu bei, dass wir bereits gegen 20 Uhr bettreif sind.
4. Etappe: Ponte de Lima – Rubiaes circa 18 Kilometer
Auch heute ist die Nacht um 6 Uhr zu Ende. Wir amüsieren uns, da wir beide dachten, die Straßenlaterne, die genau in unsere Betten schien, sei der Sonnenuntergang gewesen.
Beim Frühstück treffen wir drei Spanier vom Vortag wieder. Bereits um halb acht wandere ich in der reinen Natur. Dies ist eine der schönsten Etappen auf meiner Reise. Schon kurz vor 12 Uhr erreiche ich die Herberge von Rubiaes. Ich überrede einen Franzosen, meine Kleidung gemeinsam mit seiner Ladung zu waschen. Wie schön es schon jetzt ist, wieder frische Wäsche zu tragen!
Den Nachmittag genieße ich mit den anderen Pilgern im Innenhof der Herberge. Obwohl alle möglichen Sprachen durcheinander geredet werden, verstehen sich doch alle irgendwie. Vielleicht hat daran auch der Portwein einen gewissen Anteil. In den Schlafsaal passen 34 Pilger, und die meisten gehen tatsächlich wieder Früh zu Bett.
5. Etappe: Rubiaes – Tui circa 18 Kilometer
Die heutige Etappe kenne ich bereits vom letzten Jahr. Ich weiß meist schon vor der Markierung, welchen Weg ich gehen muss. Zur Herberge zum Beispiel, wo es den leckeren Kaffee gibt und auch ein Wiedersehen mit Pilgern von früheren Etappen.
Am Ende des letzten Abschnitts durch die Natur treffe ich auf den kleinen, freundlichen Hund, der die Pilger begrüßt. In Valenca verabschiede mich mit einem letzten Puddingteilchen von Portugal und wandere weiter nach Tui. Ab jetzt heißt der Camnho nur noch Camino. Ich habe Glück: die berühmte Kathedrale hat geöffnet, und es findet um 13 Uhr sogar ein Gottesdienst statt. Da ich nach den Anstrengungen der letzten Tage weder gut sitzen noch wirklich stehen mag, suche ich mir erst einmal eine Unterkunft. Ich finde eine private Herberge und bin dort für heute der erste Gast. Mein Zimmer kann ich mir also frei aussuchen. Ein frischer Bettbezug, Seife und nur vier Leute, die sich das Zimmer teilen werden, sind ein angenehmer Luxus auf dem Camino.
6. Etappe: Tui – Redondela circa 31,1 + 2 Kilometer
In Tui. Hier geht's lang! Die Jakobsmuschel zeigt den Weg.
Wegmarkierung nach Redondela. Der Jakobsweg ist bestens ausgeschildert.
Allerdings habe ich in meinem Vierbettzimmer die Rechnung ohne einen Schnarcher gemacht, der mich nahezu in den Wahnsinn treibt. Ich bin deshalb früher auf den Beinen als geplant und finde sogar einen Nebenweg, der mich um das Industriegebiet herumführt. Statt fünf Kilometer sind es jetzt sieben, dafür ist die Landschaft auch herrlich grün, statt trist und grau.
Gegen 11 Uhr treffe ich in O Porrino ein und habe dann noch 15 Kilometer bis Redondela vor mir. Ich stolpere mehr oder weniger den Weg entlang, habe Krämpfe in den Oberschenkeln und Waden. Dagegen hilft Magnesium, das ich viel zu teuer verkauft finde. Immerhin: Nur die Fußsohlen wummern anschließend weiter. Am höchsten Punkt meiner Etappe gönne ich mir ein Bocadillo und mache mich dann an den Abstieg.
Kurz nach 15 Uhr treffe ich in der Herberge ein und erkunde danach die Stadt. Redondela liegt angeblich am Meer, doch davon merke ich wenig. Es dauert eine Weile, bis ich die Ausgabe der Pilgerstempel finde. Dafür komme ich in den Genuss einer Chorprobe. Ich kaufe Einlegesohlen für meine Wanderschuhe und etwas für ein Picknick am Abend.
Mein Plan für die nächsten Tage steht fest. Ich möchte den Pilgergottesdienst in Santiago besuchen und dafür am Freitag um 11 Uhr am Ziel sein. Ich habe noch drei Tage vor mir für insgesamt 70 Kilometer zu Fuß.
7. Etappe: Redondela – A Portela circa 30 Kilometer
Gegen 7 Uhr breche ich auf und wandere den schönen und abwechslungsreichen Weg entlang. Unterwegs treffe ich wieder auf vertraute Pilger. Wir werden uns bis Pontevedra immer wieder gegenseitig überholen. Auf den letzten Metern lerne ich zum Mittagessen zwei Engländer kennen. Sie werden bleiben, während ich heute noch weiterwandere.
Pontevedra ist eine hübsche Stadt, und das wissen auch die »normalen« Touristen. Gegen 14 Uhr gönne ich mir einen Kaffee und freue mich über den Kuchen, den es in Spanien immer dazu gibt. Noch liegen heute 10 Kilometer vor mir. Sie führen durch eine herrliche Landschaft. Und auch die Herberge in A Portela ist ein Kleinod. Heute sind nur zwei Pilger dort, sie haben den Garten für sich alleine. Doch es gibt auch W-LAN und ein reichhaltiges Abendessen mit Suppe, Salat, Sardinen vom Grill, Kartoffelchips und Brot. Und natürlich Wein. Die Übernachtung kostet 6 Euro und das Abendessen 7 Euro.
8. Etappe: A Portela – O Pino circa 21 Kilometer
Sardinenabendessen in A Portela,
auch ein beliebtes
Pilgeressen.
Heute habe ich glatt verschlafen und komme erst um 8 Uhr los. Mein erstes Etappenziel heißt Caldas de Reis. An den dortigen heißen Quellen nehmen die Pilger zur Entspannung ein Fußbad.
Der Weg zieht sich hin, und es ist heute auch wieder ganz schön warm. Kurz nach 14 Uhr bin ich endlich in der Herberge. Ich dusche, versorge meine verschwitzte Kleidung in der Waschmaschine und verbringe den Rest des Tages mit einem Hörbuch in den Grünanlagen vor der Herberge.
Es ist fast 18 Uhr, als auch »meine« drei Spanier ankommen. Das Wiedersehen wird ein bisschen dadurch getrübt, dass sie von der Wanderung ziemlich erschöpft sind. Trotzdem wird es ein feuchtfröhlicher Abend mit einem erfrischenden Bier als Starter und einer Besichtigung der Weinproduktion unseres Lokals. Jeder Wein soll auch gekostet werden, dazu gibt es aromatische Tomaten und zum Abschluss selbstgebrannten Chorizo und Orujo.
Danach ist es sogar mir ziemlich egal, dass in meinem Zimmer fünf Männern schnarchen.
9. Etappe: O Pino – Teo circa 19 Kilometer
Ich bin gut im Plan, aber als ich feststelle, dass meine Pilgerreise nur noch 30 Kilometer lang sein wird, werde ich doch ein bisschen schwermütig. Ich werde mir für morgen ein paar Kilometer aufheben. In Padrón kann ich den Obst- und Gemüseständen der Markthalle nicht widerstehen und kaufe für ein reichliches Picknick ein. Dieses Zusatzgepäck werde ich schon auch noch schaffen ...
Auf Empfehlung meiner spanischen Freunde probiere ich Pimientos de Padrón – wo ich doch schon einmal in Padrón bin! Aber um 10 Uhr Tapas zu bestellen, das ist für einen Pilger riskant. Ich bekomme eine Scheibe Brot mit Schinken, Paprika und Spiegelei, und es fühlt sich endlich wieder richtig nach Frühstück an. Auf der Strecke zwischendurch frage ich noch bei zwei alte Frauen, ob die Wasserstationen, an denen sie die Wäsche waschen, Trinkwasser führen. Ich freue mich, dass mein Spanisch dafür inzwischen reicht. Und mehr noch, ja, das ist (!) Trinkwasser. Zum Glück, denn mein Wasservorrat geht allmählich zur Neige. Vielleicht war das mit dem deftigen Frühstück doch nicht die beste Idee!
Meine Herberge liegt sehr ruhig, und es sind auch erst zwei weitere Pilgerinnen da. Nach dem Duschen spaziere ich zu einer weiteren Herberge und treffe dort wieder Bekannte. Natürlich ist die Freude groß, und wir haben einige Erlebnisse auszutauschen. Das geht am besten in den Bars und Ristorantes mit Muscheln, Pimientos de Padrón, Tortilla, Tomatensalat, Chorizo, Oliven, Pan – und Orujo zum Abschied. Wir wissen nicht, ob wir uns in Santiago wiedersehen werden.
10. Etappe: Teo – Santiago circa 13 Kilometer
Vor der Herberge in Teo. Nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel.
Für Pilger die Notizbuch-Vorlage für 14, 30 und 42 Etappen von Susi Bayer.
Heute ist es kühl und bewölkt. Unterwegs gibt es einen Kaffeewagen, und ich esse mein vorbereitetes Obst. Jetzt hat mein Rucksack sein niedrigstes Gewicht erreicht.
Der Weg verläuft länger als erwartet noch durch die Natur. Gefühlt 1,5 Kilometer vor dem Ziel hören die Pfeile und Muscheln als Wegmarkierungen auf. Aber es ist kein Problem mehr, die Kathedrale zu finden. Im Pilgerbüro bekomme ich nach 30 Minuten meine Compostela mit Kilometerzertifikat. Spätere Wanderer stehen dafür bis zu zwei Stunden an.
Da Gepäck in der Kathedrale verboten ist, lasse ich meinen Rucksack in der Aufbewahrung. Es ist 11:15 Uhr, und der Gottesdienst wird erst um 12 Uhr beginnen. Trotzdem bekomme ich schon jetzt nur noch einen Platz weit hinten neben einer Kanadierin. Pilger erkennen einander recht schnell, und wir kommen ebenso schnell ins Gespräch. Die Pilgermesse bewegt und beide, und ich verstehe eine ganze Menge, obwohl die Messe auf Spanisch gehalten wird. Leider schwingt in dieser Messe die Botafumero heute nicht. Der legendäre Rauchkessel steht still, während er sonst von mehreren Priestern durch die Kathedrale gependelt wird.
Vor der Kathedrale treffe ich einen portugiesischen Mitpilger, der mich beim Mittagessen ein wenig von meiner Abschiedsschwermut ablenkt. Abends steht eine Führung um die Kathedrale herum an. Ich gehe etwas früher los, schlendere alleine durch die Stadt, sitze auf den Stufen vor der Kathedrale und beobachte das Treiben. Es wird eine weitere Messe geben – und dieses Mal schwingt auch die Botafumero!
Santiago ist nicht das Ende meiner Pilgerreise, sondern irgendwie der Anfang! Der Camin(h)o hat mir gezeigt, was mir wirklich für mein Leben wichtig ist - und sei es oft auch noch so wenig:
- Wo schlafe ich die nächste Nacht?
- Wo bekomme ich etwas zu essen? Und habe ich genügend Wasser dabei?
- Wie viel muss ich anziehen, um weder zu frieren noch zu schwitzen?
- Wie geht es meinem wichtigsten Fortbewegungsmittel: meinen Füßen?
- Wie geht es dem Transportmittel meines Hab und Guts: meinem Rücken?
- Welche Strecke schaffe ich heute? Kann ich mich zu einer bestimmten Kilometerzahl motivieren?
- Wer ist bei mir? Möchte ich gerade Menschen um mich haben, oder brauche ich Ruhe?
- Warum bin ich hier?
Text und Bilder: Susi Bayer, Herrenberg; Redaktion: Peter Kensok, Globalscout